Schärenkreuzer
>>Startseite
>>Boote
>>Segeln
>>Elektronik
>>Fahrradlader
>>Impressum

Fahrradlader

Der Fahrradlader war eine Bastelei, die ich kurz vor einer längeren Radtour gemacht habe. Der sogenannte Forumslader war mir schon bekannt, aber mit 10 Zellen Pufferakku zu groß. Ich wollte einen Lader, bei dem zwei AA Akkus mit dem Nabendynamo geladen werden. Außerdem sollte er auch das Handy laden können. Die zwei Akkus waren für ein Outdoor-Navi und das Handy war nur zeitweise in Betrieb.

Natürlich habe ich trotz der Unterschiede beim Forumslader abgekupfert und ein Ding namens Minty-Boost lieferte den zweiten Teil der Schaltung, nämlich den USB-Lader.

Der Schaltplan

Schaltplan vom Fahrradlader
Schaltplan vom Fahrradlader

Wie schon erwähnt sind die einzelnen Schaltungsteile abgeguckt. Oben links kommt die Spannung vom Dynamo an Dyn1, Dyn2 rein. Danach ein Brückengleichrichter und drei Überspannungsdioden. Beim Forumslader wird eine verwendet und ein Thermoschalter auf diese gesetzt. Liefert der Dynamo zu viel Leistung, dann werden sie heiß und der Thermoschalter schaltet ab. In diesem Design gibt es die Möglichkeit auch. Der Thermoschalter könnte in CB1 gesetzt werden. Dann kommt ein Spannungsregler (U1). Hier wird der Effizienz wegen ein Schaltregler verwendet. Die beiden parallel geschalteten Dioden (D1, D3) nach dem Spannungsregler dienen dazu, die Ladespannung für die AA-Eneloops noch etwas zu senken.

Links unten findet sich dann weitestgehend die Schaltung vom MintyBoost, die aus den beiden AA-Zellen wieder 5V macht. Dazu dann noch rechts unten die USB-Buchse mit verschiedenen Widerständen, um die Geräte das Dings als USB-Lader erkennen zu lassen.

Manch einer fragt sich: Warum das?

Ganz einfach: Ich wollte einen Lader, der zwei AA Zellen lädt und ein USB Gerät laden kann. Die Akkus können so als Puffer beim Stehenbleiben oder Langsam Fahren dienen, oder man kann das USB Gerät mit vollen Akkus / Batterien auch ohne Dynamo laden.

Die Platine

Nach diesem Schaltplan habe ich dann eine einfache einseitige Platine angefertigt. Mit nachfolgendem Bildlink kann das Platinenlayout als pdf-Datei aufgerufen werden. Die Platine kann leicht mit der Direkttonertransfer-Methode hergestellt werden. Aber auch klassisches Belichten geht ohne weiteres.

Layout, Bestückungsplan und Stückliste im pdf-Format (Klick aufs Bild)
Layout, Bestückungsplan und Stückliste im pdf-Format (Klick aufs Bild)

Danach die Platine bohren. Insbesondere bei den "dicken" Dioden darauf achten, daß die Bohrungen ausreichend groß sind. Die Platine wird dann entsprechend Bestückungsplan und Stückliste bestückt. Bei den beiden Brücken können entweder Schalter oder Brücken eingelötet werden. An die Anschlüsse B+ und B- wird der Batteriehalter für zwei AA Zellen in Reihe angelötet. Und schließlich kommt an die beiden DYN Anschlüsse das Dynamo.

Mit den Widerständern R4-R8 ist es etwas schwieriger. Je nach Konfiguration bestimmen diese, ob das angeschlossen Gerät den Fahrradlader als Ladegerät erkennt. Angeblich sind Apple-Geräte da etwas wählerisch. In meinem Fall habe ich nur R6 bestückt. Damit funktionieren sowohl mein Handy und auch iPod Shuffle. Wer mehr darüber lesen will, den verweise ich ins WWW oder auf die Seite des Minty-Boost. Dort gibt es etwas Hintergrund-Info zu diesen Widerständen.

Aufbau und Benutzung

Da ich Gehäusearbeiten für Elektronik nicht ausstehen kann und selbst gemachte Gehäuse immer mäßig aussehen, habe ich die Platine einfach in ein Stück großen Schrumpfschlauchs eingeschrumpft und für die LEDs kleine Löcher reingeschnitten. Auf der Rückseite habe ich dann mit gutem Industriesilikon die Halter für die AA-Batterien geklebt. Noch zwei Kabel für das Dynamo und fertig. Ich bin immer mit einer Lenkertasche gefahren und brauchte deswegen keine Regenschutz. Die Dynamo Kabel konnte ich bequem an zwei freien Kontakten am LED-Scheinwerfer einstecken. Die zwei Brücken sind bei mir fest gebrückt. Für die erste Brücke könnte auch ein Thermoschalter, wie beim Forumslader eingebaut werden.
Zum Laden zwei Akkus rein (Polung unbedingt beachten) und los gehts. Die rote LED sollte anzeigen, wenn nicht mehr viel Strom in die Akkus geht und die Energie über die drei Suppressor-Dioden verbraten wird. Ich habe das nie geschafft, kann mir aber vorstellen, daß das bei längeren Bergab-Fahrten passieren kann. Im Gegensatz zum Forumslader habe ich drei dieser Dioden drin, aber getestet habe ich es nicht, ob sie (zu) heiß werden. Wenn die rote LED länger an ist, also besser abschalten. Soll noch ein Handy geladen werden, einfach das Handy an der USB-Buchse einstecken. Ich habe die Akkus immer getauscht, wenn sie warm wurden. Bei gemächlicher Fahrt (bis etwa 25 km/h) braucht ein Satz eneloops etwa zwei Stunden. Abends konnte dann mit zwei vollen Akkus der iPod Shuffle meines Sohnes oder das Handy geladen werden. Bei unserer Radtour hatte ich 6 eneloops dabei. Zwei waren immer im GPS (Lowrance Endura) und vier in der Box. Das Handy war nur zeitweise eingesteckt. Auf einer einwöchigen Radtour von etwa 700 km habe ich kein einziges Mal eine Steckdose benötigt.

Wer Fragen zum Lader hat, darf mich gerne kontaktieren.

Haftungsausschluß

Nun das Übliche:

Die Dokumentation zu dieser Elektronik habe ich nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Die Benutzung der Informationen und der Nachbau geschehen auf vollkommen eigene Verantwortung. Haftung für Schäden bei der Durchführung sowie Folgeschäden schließe ich aus - ebenso wie Schadensersatzforderungen oder Gewährleistungsansprüche aufgrund falscher oder fehlender Angaben.
Des Weiteren weise ich ausdrücklich darauf hin, daß es im Interesse des einzelnen liegt zu klären, ob ein Nachbau, wie auf dieser Seite beschrieben, gegen Vorschriften und / oder Gesetze verstößt!

Nachbau

Der Nachbau des hier beschriebenen Laders ist nur zu privaten Zwecken gestattet. Eine gewerbliche Nutzung ist nur mit meiner ausdrücklichen Genehmigung gestattet.