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Kollegentörn 2011

in dänischen Gewässern

Zu viert wollen wir los. Wir sind Tom, Christian, Joe und ich. Joe kommt nach zwei Tagen dazu und deswegen müssen wir den Törn etwas nach guter Erreichbarkeit von Bahnöfen und dem Wetter natürlich ausrichten. Zum Start sieht der Wetterbericht gut aus. Freitags um gegen 12 fahren wir zu dritt los. Die Staus sind halbwegs gnädig zu uns. Nur zwei umfahren wir. Irgendwann nachts kommen wir an. Schnell einräumen und in die Koje. Morgens frühstücken wir in Burg und kaufen dann Proviant ein. Ganz schön viel Zeugs. Alles im Boot verstauen, dann noch ein paar Checks und mit nachlassendem Südwest gehts unter der Fehmarnsndbrücke durch Richtung Windpark.

Kleiderbügel passiert
Kleiderbügel passiert
Begegnung Kiel-Ostsee Weg
Begegnung Kiel-Ostsee Weg

Der Windpark ist, wie immer eine Schau und wir fragen uns, ob nicht doch ein Windrad den Mast berühren könnte, wenn wir zu nahe kommen. Tom erledigt die Navigation ganz klassisch und hat auch sichtlich Spaß daran. Nur beim Fahrwasser über den Rödesand diskutieren wir, über die Betonnungsrichtung.
Windpark
Windpark
Windpark
Windpark

Nach dem Windpark geht es weiter Richtung Nysted. Ich war schon länger nicht mehr dort. Es frischt auf und wir müssen hoch ran. Irgendwie gibt es dort immer eins auf die Mütze. Ich bin nur einmal mit wenig Wind nach Nysted gekommen. Naja die Dänen werden schon wissen, warum sie dort einen Windpark gebaut haben. Die Nacht in Nysted ist unruhig. Es gibt noch mehr Wind und die Wellen platschen schön unter dem Heck.

Den nächsten Tag verbringen wir in Nysted. Wir haben Zeit, da Joe am Montag in Nyköbing im Guldborgsund zusteigen wird. Ich finde es schade, daß der Imbiß geschlossen ist. Auch das Automuseum im Schloßpark ist nicht mehr. In den Ecken gammeln ein paar Autos vor sich hin und auch im Schloßpark verfällt so manches. Fehlt das Geld?
In der Stadt finden wir eine Hot-Dog Bude und kaufen im Supermarkt was zu Grillen. Abends grillen wir mit dem Cobb im Cockpit.

Maxi Wrack
Maxi Wrack
Möwe auf Dalben
Möwe auf Dalben
Fafnir
Fafnir
Kernschrott
Kernschrott

Am nächsten Morgen geht es bei strahlendem Sonnenschein und leichtem südlichen Wind weiter Richtung Guldborgsund. Tom will seine Segelkenntnisse auffrischen und hat eine MOB-Boje aus Plastikflasche, Kieseln, Schilf und Klopapierverpackung vorbereitet. In einem Moment der Unaufmerksamkeit schmeiße ich sie von Bord. Tom steuert das Manöver und wir bekommen sie wieder. Trotzdem mag ich mir nicht ausdenken, wie das bei Seegang und Wind aussieht. Richtung Guldborgsund werden wir immer langsamer. Zur Unterhaltung der Crew wird der Spinnaker gesetzt. Aber auch das reißt es nicht raus. Eigentlich müssen wir motoren, um Joe am Bahnhof abzuholen, aber da kommt eine SMS. Wegen technischer Probleme der Bahn wir er sich verspäten. Später motoren wir aber doch.

Spinnaker
Spinnaker
Brücke Nyköbing
Brücke Nyköbing

Wir bekommen immer mehr SMS, die Verspätung wird immer größer, also kein Streß. In Nyköbing gehen wir erstmal Hot-Dog essen, da die tolle Fischbude am Hafen geschlossen hat. Danach noch ein Soft-Eis und dann zum Bahnhof. Jetzt ist auch Joe endlich da. Zurück zum Schiff und weiter durch den Guldborgsund. Wir können segeln, der Wind kommt (manchmal schon recht stramm) aus östlicher Richtung. Der ursprüngliche Plan, noch nach Nybor zu segeln, wird aufgegeben, da ein Positionslicht nicht funktioniert und wir so nicht in die Nacht hinein segeln können. Wir segeln Richtung Nordwesten an Femö vorbei, an der Nordseite von Femö weiter und dann wieder Richtung Süden, um in den Hafen von Femö zu gelangen. Die Anfahrt zum Hafenist lang und schmal und der Wind kommt bolzengerade und in ordentlicher Menge von vorne. Da piept der Motor-Temperaturalarm . Nach nur 3,5 Betriebsstunden. Ein Blick in die Bilge offenbart, daß der Motor das Kühlwasser aus dem inneren Kreise in die Bilge spuckt. Motor aus. Erstmal rundumschauen. Wir könnten die Fock setzen und wieder weg, aber wohin? Also nochmal kurz Motor an und Fafnir wird an das Heißauge der Tonne gebunden. Darf man zwar nicht, aber ...
Beim Abstellen hatte der Motor 115°C Temperatur, lief aber noch. Nach genauerer Inspektion stelle ich fest, daß ein Schlauch von einem Rohrstück abgerutscht ist. Das wurde von Sole so geliefert, ich hatte da keinen Finger dran. Zu allem Übel hat das Metallrohr nicht einmal eine Verdickung. Ich stecke alles wieder zusammen und ziehe die Schlauchschelle mit der Ratsche an. Auch die anderen Schellen bekommen einen Schnell-Nachzug. Mittlerweile ist die Temepratur auf 90°C gesunken und wir füllen einen Rest Frostschutz und Vittel aus der Flasche ein. Der Motor startet einwandfrei und läuft sauber. Die Temperatur sinkt auch wieder und so geht es in den Hafen von Femö.

Die lose Schelle
Die lose Schelle
Die Fähre von Femö
Die Fähre von Femö

Im Hafen putze ich das Frostschutz-Gemisch aus der Bilge und ziehe alle Schellen nochmals nach. Gefrustet mache ich mir Sorgen, ob der nagelneue Motor was abbekommen hat. Am nächsten Morgen lassen wir uns Zeit und frühstücken an Land. Gegen später soll es Regen geben, können wir uns aber bei strahlendem Sonnenschein nicht so recht vorstellen. Wir haben Wind aus westlicher Richtung und müssen uns ganz schön anstrengen, um das lang auslaufende Flach südlich von Omö zu passieren. Auch danach gibt es nur einen kleinen Schrick in den Schoten. Auch nördlich von Langeland gibt es viel flaches Wasser. Wir passieren den nörlichen Ausläufer von Langeland an einer etwas tieferen Stelle und müssen dennoch mehrmals wenden. Endlich drüber können wir abfallen und segeln bei böigem Wind im Regen wieder südlich. Wir wollen nach Svendborg. Das geht jetzt flott und ohne Probleme. Im Trichter vom Svendborgsund machen wir noch ein paar Kreuzschläge und dann fahren wir unter Motor weiter. Wir wollen natürlich stadtnah liegen sind aber spät dran. Alles voll. Und irgendein Depp hat sich längsseits in eine Boxenreihe gelegt und belegt damit gleich mal drei Plätze. Ist das die Kehrseite vom metallenen Hafenmeister, daß keiner mehr nach dem rechten sieht?
Irgendwie ist der Wurm drin. Wir fahren dreimal den einzig freien, aber für unser Schiff viel zu beiten Platz an und es klappt nicht. Ein Däne hat Erbarmen und wir gehen bei ihm längsseits. Auch er läßt kein gutes Haar an dem Drei-Boxen-Beleger.

Frühstück auf Femö
Frühstück auf Femö
In den Svendborgsund
In den Svendborgsund

Abends gehen wir noch zum MacDonald's. Das freie Wifi ermöglicht, eine Wetterprognose für die nächsten Tage zu bekommen. Es sieht gut aus. Am nächsten Tag verteilen wir uns alle über Svendborg. Ich repariere dann noch die Buglaternen. Nach ausgiebigem Mittagessen an der Fischbude am Hafen motoren wir zunächst in westliche Richtung aus dem Svendborsund. Dann kreuzen wir weiter. Wir schieben gut Lage. Aus Spaß am Segeln machen wir einen Umweg um Avernakö. Unterwegs begegnet uns ein größeres Segelboot. Wir drehen um, um es zu fotografieren. Danach segeln wir Richtung Aerö und können abfallen. Unterwegs gibt es arme Ritter.

Bei Avernakö
Bei Avernakö
dito
dito

Gegen Abend erreichen wir dann Aerosköbing. Wie immer schön. Platz gibt es auch. Da die Räucherei schon geschlossen hat, gibt es noch ein Bier an den Strandhütten.

Aerosköbing am Strand
Aerosköbing am Strand
Aero ist einfach schön
Aero ist einfach schön
Aerosköbing
Aerosköbing
Aerosköbing
Aerosköbing

Am nächsten Morgen erkunden wir die Stadt und treffen uns später an der Räucherei zum Mittagessen. Zum Glück mögen wir alle Fisch. Das macht die Versorgung einfachGestärkt von der Räucherei soll es weiter nach Kiel gehen. Bis Marstal motoren wir, weil es bei perfektem Sommerwetter keinen Wind gibt. Uns kommen ziemlich viele Schiffe entgegen, die offensichtlich zu einem Segelevent am nahenden Wochenende wollen. Als wir von Marstal weg sin, kommt wieder mehr Wind und wir segeln bei wunderbar glattem Wasser Richtung Kiel. Wir gehen nach Laboe mal nicht in die Baltic-Marina, sondern in den Gemeindehafen. Dann gehts nach Laboe. Zum Schluß landen wir in einer Kneipe mit wunderbarer Sicht aufs Wasser und schauen dem Schiffsverkehr aus und in den NOK zu. Der Sonnenuntergang ist super.

Viel Gegenverkehr
Viel Gegenverkehr
Kiel Leuchtturm in Sicht
Kiel Leuchtturm in Sicht
Nochmal Leuchtfeuer
Nochmal Leuchtfeuer
Fafnir in Laboe
Fafnir in Laboe

Am nächsten Morgen gibt es wieder Touristikprogramm. Wir besichtigen das Ehrenmal und das U-Boot bei schönstem Wetter. Zeitweise glaubt man, am Mittelmeer zu sein.Nach Fischbrötchen in Laboe brechen wir auf zum letzten Schlag nach Lenkenhafen zurück.

Ehrenmal
Ehrenmal
Blick auf Laboe
Blick auf Laboe
U-Boot
U-Boot
Im U-Boot
Im U-Boot

Bei leichtem Wind kreuzen wir aus der Kieler Förde. Auf dem Weg nach Lemkenhafen müssen wir in der Mittagspause motoren, aber später können wir wieder segeln. In wunderschöner Abendsonne erreichen wir Lemkenhafen.

Richtung Lemkenhafen
Richtung Lemkenhafen
Abschiedsbier
Abschiedsbier

Am nächsten Tag treten wir nach Reinunge von Fafnir und Aufräumen die Heimreise an.