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Arbeiten an der S-30

Nachdem wir sie gekauft hatten, war klar, daß einiges getant werden muß, um sie von Poole in die Ostsee zu überführen. Auf meiner Liste waren:

  • Saildrive Membran
  • Motorservice
  • Neues Lot-/Log
  • Einbau Funkgerät
  • Einbau Origo Kocher
  • Reinigung
  • Kontrolle Elektrik
  • Kontrolle Segel
  • Organisation Transport
  • Tausch von Borddurchbrüchen

Das Auto war gepackt mit Werkzeug und Ersatzteilen. Mehr geht nicht rein. Los gehts nach England. Karine, die Voreignerin des Bootes hatte uns eingeladen, bei ihr zu wohnen. Die Fahrt war länglich. Erst noch bei meinen Eltern vorbei, dann nach Dünkirchen in ein Hotel. Am nächsten Morgen Fähre und danach nach Poole. Ungewohnt, auf der falschen Seite zu fahren. Jonas hatte vor ein paar Tagen noch Fieber und brauchte Inhalation. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, denn das Osterwetter versprach nicht gerade Gutes.

Wir kamen gegen Mittag an. Karines Tochter empfing uns und zeigte uns alles im Haus, was wir zum Überleben benötigen. Draußen hatte es +3°C. Eigentlich zu kalt, um am Boot zu arbeiten. Und dann noch Jonas' Krankheit!

Ich verspürte angesichts des Wetters keine Motivation, was anzufangen und war außerdem noch müde von der Fahrt. Jonas drängelte; er wollte endlich was tun und unsere Neuerwerbung sehen. Also warme Klamotten an und aufs Boot. Zum Glück regnete es nicht. Wir haben dann am Samstag und Ostersonntag erstmal aufgeräumt und geputzt. Jonas hat mitgeholfen. An Ostersonntag gab es für Jonas auch eine Osterüberraschung.

Karine war ziemlich relaxt. Es lebte sich in ihrem großen Haus wie in einer WG

Am Ostermontag dann kamen Freunde der Familie zu Besuch und zum Essen. James half mir, den Saildrive auszubauen.

Saildrive Ausbau

Der Klemmring der Membrane war komplett verrostet. Damit hatte ich nicht gerechnet. Die Membrane hatte ich ja, aber keinen Klemmring.

Besichtigung S-30

Am nächsten Tag habe ich dann den Saildrive zerlegt, mühsam gereinigt und die neue Membrane eingebaut. War ordentlich Arbeit, aber nicht besonders schwierig. Die Membrane war wirklich alt und der Klemmring hatte es auch nötig.

Saildrive fertig

Dann habe ich mit James Hilfe versucht, den Klemmring zu bekommen. Er war viel billiger, als in Deutschland. Mit Karte bezahlt; sollte am nächsten Tag aus England zu Karine geliefert werden. Es gab dann noch ein paar andere rostige Schrauben. Gingen dann aber alle auf.

Die Wartezeit auf den Klemmring vertrieb ich mir mit Einbau des neuen Log und Lots. Die alten Geberlöcher wirden verschlossen. Auch das Funkgerät, eine neue Schalttafel und die UKW Antenne am Heckkorb habe ich eingebaut. Die Gasanlage habe ich komplett entfernt. Stattdessen gab es einen Origo-Kocher. Jonas versuchte sich unterdessen im Reinigen des Decks. Das Wetter wurde wärmer und wärmer und das Arbeiten machte Spaß.

Deckschrubben

Ich wartete, aber der Klemmring kam nicht. Ein Anruf ergab, daß sie den Ring trotzt mehrfacher Hinweise nach Deutschland geliefert hatten. Ein zweiter war nicht am Lager und die Rückholung aus Deutschland hätte länger gedauert, als mein Aufenthalt. James meinte, ich hätte ohnehin einen ehrgeizigen Plan gehabt. Nach etwas schlechter Stimmung, beschloß ich, mit meiner Frau im Mai ein verlängertes Wochenende zu verbringen und dann den Motor Antrieb fertig zu machen. Also ging es mit den anderen Arbeiten weiter. Das Wetter wurde schöner und schöner. Karine nahm Jonas für einen Tag mit ans Meer nach Poole und die beiden hatten großen Spaß. Am Samstag nach Ostern reiste ich dann wieder ab, das Auto vollgepackt mit Polstern aus Fafnir.

Es war ein toller Aufenthalt bei Karine und es fiel uns schwer, Abschied zu nehmen!

Reparaturen Teil 2

Mit meiner Frau Ulrike fuhr ich dann an einem verlängerten Wochenende im Mai zu Karine. Die Kinder haben wir in Frankfurt/Hahn an meine Eltern übergeben. Dann per Ryanair nach London und von London nach Sturminster mit dem Mietwagen. Ziemlich aufwendige Fahrt. Die Teile waren vorausgeschickt.

Der Einbau von Saildrive und Motor ging gut von der Hand. Nach drei Stunden war alles wieder am Platz. Der Start des Volvo dagegen war eine schwere Geburt. Ich wußte nicht, welcher Hebel der für Kaltstart und welcher der Absteller ist. Im Glauben, den für den Kaltstart gezogen zu haben, orgelten wir ziemlich lange. Irgendwann habe ich dann doch die Einspritzleitungen abgeschraubt und gesehen, daß kein Diesel kam. An den Hebeln herumgespielt und siehe da: Diesel! Dann sprang er auch an. Weil wir Öl wechseln wollten, hatten wir einen Kaninster mit Schlauchanschluß für Kühlwasser ins Cockpit gestellt. Ulrike holte Wasser und ich goß es ein, während der Motor lief. Karine rief uns zum Essen und wie ließen alles stehen...

Saildrive wieder eingebaut

Nach dem Essen dann der nächste Schock. Beim Startversuch drehte er sich nicht mehr, beziehungsweise nur ein kleines Stück. Wasserschlag!

Meine Deutung: Durch den höher stehenden Kühlwasservorrat, strömte das Wasser bei abgestelltem Motor nach und floß in den Brennraum. Ich entfernte den Luftfilter, nahm das Wasser auf, während ich den Motor langsam per Hand durchdrehte. Dann den Ventildeckel und den Kipphebelbock ab. Einige Umdrehungen per Hand und man hörte das Wasser nach unten schmatzen. Wieder alles zusammengebaut und der nächste Startversuch. Er lief wieder! Wir ließen ihn dann sehr lange richtig warm laufen. Danach Ölwechsel und wieder lange laufen lassen. Zuletzt gab es noch einige Umdrehungen ohne Dieselförderung, dafür aber WD40 in den Brennraum.

Die weitere Zeit verbrachten wir mit kleinen Arbeiten an Fafnir. Wir genossen die seltene Zeit ohne Kinder mit einem Abendessen in Sturminster-Newton und verbrachten auch einen Abend mit James bei Fish 'n Chips in Poole im Yachtclub. Dann der nächste Schock. Karine erzählte, daß wegen der Vulkanasche vielleicht keine Flüge mehr abgehen. Dazu hatte ich vergessen in Poole den Mietwagen zu tanken. Alle Tankstellen im Unkreis hatten keinen 24h Service. Schlußendlich fand ich dann nachts um Eins doch noch eine und tankte den Wagen voll.

Wir verabschiedeten uns abends von Karine, brachen nach kurzer Nacht sehr früh Richtung London auf. Zum Glück flogen die Airliner noch ab Stansted. Von Hahn dann zu meinen Eltern und mit den Kindern wieder an den Bodensee. Alles in allem sehr anstrengend, aber mit Ulrike ohne Kinder bei super Wetter (im Gegensatz zu Deutschland) ein sehr schönes Wochenende.

Saildrive wieder eingebaut